Exzellente Szene in Anton Corbijns CONTROL:
77 Barton Street, Macclesfield, Nordwesten Englands –
Ian Curtis, jung verheirateter Joy Division-Sänger tritt aus der Tür auf die schwarz-weiße Straße. Die Haare sind sorgsam gelegt, er trägt ein weißes Hemd mit Krawatte, dazu einen Mantel, dessen mächtiger Kragen wie ein Schutzwall vor der Welt aufgestellt ist. Curtis läuft, von E-Gitarre, Bass und Schlagzeug begleitet, die Straße hinab zur Arbeit, blinzelt schläfrig und abschätzig in die Sonne, zündet sich im Windschatten der Klinkerbauten eine Kippe an. Nachdem die Kamera eine Minute lang halbnah vor Curtis hergeeilt ist, dreht sie sich ihm seitlich aus dem Weg, um ihn den Rest des Weges zu verfolgen. Sofort leuchten vier tragisch sinnbildliche Lettern weiß auf dem Mantelrücken:
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In einem Traum vor ein paar Tagen überraschten mich plötzlich C und K statt H und T auf dem Mantel, was Fragen eröffnet: Wie hätte das wohl im Film gewirkt und wie schön und heiter hätte CONTROL werden können? Hm…Mhh.
OT: „Control“, Regie: Anton Corbijn, Großbritannien 2007, 122 Minuten.